Julius Springer-Preis verliehen

Im Rahmen der 107. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Leipzig wurde der ‚Julius Springer-Preis für Ophthalmologie 2009‘ Dr. Armin Wolf von der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München für die Publikation einer Studie über die Therapieeffekte bei einer besonders aggressiven Form der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) verliehen.

Die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) gilt in den Industriestaaten als Hauptursache für Erblindungen bei Menschen über 50 Jahren. Eine Sonderform der altersabhängigen Makuladegeneration, die durch einen besonders schweren Verlauf und eine hohe Rückfallquote gekennzeichnet ist, ist die Retinale Angiomatöse Proliferation (kurz: RAP). Neben verschiedenen anderen Therapieansätzen wird die Erkrankung seit einiger Zeit mit VEGF-Inhibitoren behandelt. Der Erfolg dieser Behandlung wurde bisher nur durch kleinere Fallstudien belegt.

Ziel der Studie von Wolf et al. war es, erstmals anhand einer größeren Fallzahl den kurz- und langfristigen Effekt der Anti-VEGF-Behandlung bei RAP-Patienten zu untersuchen. Zu diesem Zwecke wurden die Daten von 82 RAP-Patienten, die mit VEGF-Inhibitoren behandelt wurden, ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erkrankung mithilfe der Anti-VEGF-Therapie erfolgreich bekämpft und die Sehkraft der Patienten signifikant verbessert werden kann. In der Nachbeobachtungszeit konnte der erzielte Therapieeffekt zunächst aufrechterhalten werden, wobei es jedoch langfristig bei vielen Patienten zu Rückfällen und damit wieder zu einer Verschlechterung der Sehkraft kam. Insgesamt konnten Wolf et al. einen Beleg dafür liefern, dass die Therapie mit Anti-VEGF-Medikamenten eine sinnvolle Behandlungsoption bei RAP darstellt. Aufgrund der hohen Rückfallquote in der Nachbeobachtungszeit sollten hier engmaschige Kontrollen stattfinden, um eine zeitnahe erneute Behandlung zu gewährleisten.

„Herrn Wolf ist insgesamt bei einer sehr großen Anzahl von Patienten mit RAP eine sehr sorgfältige und differenzierte Analyse der Anti-VEGF-Therapieeffekte gelungen. Die Daten sind von hoher Relevanz für das klinische Management von Patienten mit dieser Sonderform der altersabhängigen Makuladegeneration. Die Aussagekraft der Studie liegt deutlich über anderen bisher veröffentlichen Arbeiten mit sehr viel kleinerer Anzahl von Patienten“, so Professor F.G. Holz (Universitäts-Augenklinik Bonn), Schriftleiter von Der Ophthalmologe und Vorsitzender der Jury, in seiner Laudatio. Überreicht wurde der Julius Springer-Preis für Ophthalmologie von Dr. Paul Herrmann, Leiter der Redaktion Fachzeitschriften Medizin/Psychologie im Springer Medizin Verlag, Heidelberg.

Mit dem Julius Springer-Preis prämiert der Springer Medizin Verlag, Heidelberg, zum zweiten Mal eine herausragende Originalarbeit, die in der Zeitschrift Der Ophthalmologe publiziert wurde. Die preiswürdige Arbeit wurde von den Herausgebern der Zeitschrift ausgewählt und ist mit 2.500 EUR dotiert.

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