Früher Kontaktlinsenprospekt

Serie zur Sammlung Roth (Folge 156) – Obwohl die Geschichte der Kontaktlinse noch recht jung ist, fehlen uns doch viele wissenschaftliche Berichte über ihren anfänglichen Erfolg oder Misserfolg. So scheiterten die ersten Versuche, ein erkranktes oder fehlsichtiges Auge mit einer Kontaktlinse zu versorgen, am fehlenden Wissen über die Physiologie und Topographie der vorderen Augenabschnitte. Erst nach erfolgreicher Konstruktion des Keratometers sowie der Spaltlampe war der Weg zur Kontaktlinse geebnet. Lange wurde noch nach einem geeigneten durchsichtigen Material gesucht, um möglichst bruchfeste Linsen mit hoher Präzision herstellen zu können.

Frühe Kontaktlinsen zählen zu den Raritäten optischer Sammlungen und Museen. Die ersten wurden 1888 aus Glas hergestellt, entweder geblasen oder mühsam geschliffen. Die Bruchrate dürfte recht hoch gewesen sein. Erst nach der gelungenen Synthese von Plexiglas konnten sie dann thermoplastisch geformt oder an der Drehbank geschnitten werden.

Die selten einmal gelungene Versorgung eines Auges mittel Anpassung einer Kontaktlinse erklärt, warum sich nur wenige Berichte in der Fachliteratur finden. Auch war damals noch jede der Linsen ein handgefertigtes Einzelstück, von dem heute nur wenige erhalten sind.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2025.

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