Forschungsförderung für innovatives Projekt zur AMD-Früherkennung

In dem neuen Verbundprojekt „Innovative Imaging & Intervention in early AMD (I-cube)“ werden Verfahren erforscht und entwickelt, die es ermöglichen sollen, Veränderungen an der Netzhaut frühzeitig zu detektieren und mit neuen Therapieoptionen bereits im Frühstadium zu behandeln, bevor es zu einem Visusverlust kommt. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 3,95 Millionen Euro gefördert.

Wie die Universität Lübeck mitteilt, fließen knapp 2,5 Millionen Euro der Fördersumme nach Lübeck: Mit 950.000 Euro wird die Medizinische Laserzentrum Lübeck GmbH (MLL) gefördert, mit 982.000 Euro werden zudem zwei Forschungsprojekte des Instituts für Biomedizinische Optik (BMO) der Universität Lübeck finanziert und mit 559.000 Euro werden Entwicklungen bei der Firma Thorlabs GmbH am Standort Lübeck im Multifunktionscenter (MFC) auf dem BioMedTec Wissenschaftscampus unterstützt. Weitere Projektpartner sind die Augenklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, die Carl Zeiss AG sowie die Firma RS Medizintechnik GmbH.

Um eine frühzeitige Diagnose stellen zu können, ist es wichtig, die grundsätzliche Entwicklung der AMD besser zu verstehen und deren frühe Erkennung zu ermöglichen, bevor irreversible Schädigungen an der Netzhaut des Auges entstehen. Basis einer genauen Diagnostik soll eine hochauflösende Bildgebung werden, die alle Schichten der Netzhaut präzise darstellt. Hierzu eignet sich die optische Kohärenztomographie (OCT), die seit Jahren am BMO in der Arbeitsgruppe von Dr. Gereon Hüttmann weiterentwickelt wird, so die Universität Lübeck. Im Rahmen von I-cube soll das zusammen mit Thorlabs realisierte und patentierte Verfahren der OCT-Holoskopie hierfür zur Anwendungsreife weiterentwickelt werden. Damit trägt die seit vielen Jahren bestehende, enge Kooperation der drei Partner MLL, BMO und Thorlabs in eigens eingerichteten gemeinsamen Forschungslaboren im MFC Früchte.

Am MLL werden unter der Leitung von Geschäftsführer Dr. Ralf Brinkmann parallel zwei innovative sehr schonende, die Retina stimulierende bzw. regenerierende und dabei sich selbst steuernde Therapieoptionen erarbeitet, um den einsetzenden Verlust der Sehfähigkeit im Ansatz zu verhindern, heißt es weiter in dem Bericht. Zum tieferen Verständnis und der Optimierung der Therapieoptionen würden dazu grundlegende zellbiologische Untersuchungen am BMO in der Arbeitsgruppe von Dr. Yoko Miura durchgeführt.

Zur Realisierung der innovativen Therapie stellt die Firma Carl Zeiss Meditec AG Prototypen zur Verfügung. Die mit den neuen Therapieoptionen modifizierten Laser sollen gegen Projektende an der Augenklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, unter Leitung von Prof. Johann Roider klinisch erprobt werden.

Ralf Brinkmann erläutert, dass die therapierelevanten Grundlagen für I-cube bereits im BMBF-Vorläuferverbundprojekt AutoPhoN (Automatische Photokoagulation der Netzhaut), seinerzeit ausgezeichnet mit dem BMBF-Innovationspreis für Medizintechnik, gelegt wurden und die erfolgreichen Vorarbeiten nun fortgesetzt werden. Im Projekt I-cube greifen somit Grundlagenforschung, angewandte Forschung, technische Entwicklungen und klinische Erprobung eng ineinander, so dass neue Erkenntnisse zur Frühdiagnostik, Therapie und Therapieüberwachung der AMD resultieren können. Der Verbund I-cube wird planmäßig bis Herbst 2016 gefördert.

Weitere Informationen:
http://www.bmo.uni-luebeck.de/

Quelle:
Universität Lübeck

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