Folgen von Zeckenbiss für das Auge

Nach einem Zeckenbiss kann eine Borreliose auch für das Auge böse Folgen haben, so der BVA.

„In einem späteren Stadium der Infektion nach einem Zeckenbiss entwickelt sich bei fünf Prozent der infizierten Menschen eine so genannte Neuroborreliose“, berichtet Thomas Neß von der Universitäts-Augenklinik Freiburg. Typisch für diese Erkrankung nach einem Zeckenbiss seien Ausfälle einzelner Hirnnerven einschließlich einer Lähmung des Gesichtsnervs. Neben Doppelbildern, die auftreten, wenn andere Hirnnerven befallen sind, können sich laut Neß auch im Augeninneren bedrohliche Entzündungen ausbilden: „Im Rahmen der Neuroborreliose ist oftmals der Sehnerv beteiligt. Dabei kann es sich um reine Entzündungen des Sehnervs handeln, oder es können die Nervenfasern der Netzhaut betroffen sein.“ Zudem drohe eine Entzündung der Makula. Weitere mögliche Folgen seien Entzündungen der Bindehaut, Hornhaut, Lederhaut und der Gefäße der Netzhaut. Nur wenn die Behandlung mit Antibiotika rechtzeitig beginne, ließen sich bleibende Schäden zumeist eindämmen, sagt Neß. Weil sich die durch Borreliose verursachten Augenkrankheiten erst Wochen bis Monate nach der Infektion zeigten, komme es darauf an, dass der Patient keine Zeit verliere. Beim ersten Anzeichen solle er den Augenarzt aufsuchen und ihm sagen, wann die Infektion erfolgt sei, betont der Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte, Dr. Georg Eckert.

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