Daten zum Alpha IMS-Microchip publiziert

In einer globalen klinischen Studie wurden die Sehkraft-Ergebnisse von 29 Patienten mit Retinitis pigmentosa (RP) im Spätstadium und Zapfen-Stäbchen-Dystrophie, die das subretinale Implantat Alpha IMS erhalten haben, untersucht. Die Studie „Subretinal Visual Implant Alpha IMS-Clinical Trial Interim Report“ wurde unter Leitung von Dr. Katarina Stingl, Universitäts-Augenklink Tübingen, und in Abstimmung mit Professor Eberhart Zrenner, dem Gründungsdirektor des Forschungsinstitutes für Augenheilkunde an der Universität Tübingen, in sieben Einrichtungen und fünf Ländern durchgeführt. Die Daten wurden im Mai in der Fachzeitschrift „Vision Research“ veröffentlicht.

Wie die Retina Implant AG mitteilt, gehören zu den wesentlichsten Erkenntnissen der Studie unter anderem, dass mehr als 86 Prozent der Patienten, denen das 3×3 mm2 Implantat mit 1.500 Elektroden implantiert wurde, eine verbesserte Fähigkeit zur Lichterkennung, einschließlich der Identifizierung von spezifischen Lichtquellen erreichten. Und dass fast die Hälfte der 29 vorher blinden Patienten in der Studie über eine Wiederherstellung der nutzbaren Sehleistungen im Alltag berichteten, einschließlich der Erkennung von Formen und Haushaltsgegenständen, der verbesserten Fähigkeit, Gesichtszüge zu erkennen, und einige Patienten berichteten nach Angaben des Unternehmens sogar über die Fähigkeit, Buchstaben lesen zu können. Diese Ergebnisse führten bei Forschen zu der Schlussfolgerung, dass das subretinale Implantat Alpha IMS mit Erfolg die partielle Sehkraft bei der Mehrzahl der blinden Patienten wiederherstelle.

„Die Publizierung dieser Daten ist der Höhepunkt der intensiven Arbeit und des Einsatzes einiger der weltweit führenden Netzhautspezialisten, die gemeinsam an der Bereitstellung einer Technologie gearbeitet haben, die das Leben der betroffenen Patienten grundlegend verändert“, sagte Dr. Katarina Stingl, Zentrum für Augenheilkunde der Universität Tübingen, Deutschland. „RP hat tiefgreifende Auswirkungen für die Patienten und angesichts der Tatsache, dass bis vor kurzem keine Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung standen, war die Diagnose von Patienten mit dieser Erkrankung eine extrem schwierige Aufgabe. Seit Jahren bemüht man sich in der Augenheilkunde um die Entwicklung einer Behandlung oder Technologie, die den RP-Patienten eine wirkliche Lösung bietet, um einen Teil des nutzbaren Sehvermögens wiederzuerlangen. Es ist unglaublich zufriedenstellend, diesen Punkt nun erreicht zu haben.“

„Die Mission von Retina Implant lautet nun, alle RP-Patienten im Spätstadium mit einem sicheren und effektiven Implantat zu versorgen, um einen Teil der verlorenen Sehkraft wiederherzustellen“, sagte Walter-G Wrobel, CEO der Retina Implant AG. „Durch den Aufbau neuer klinischer Partnerschaften in ganz Europa, die Absicherung der Kostenerstattung in diesen Ländern und durch den Start einer klinischen Studie in den Vereinigten Staaten verfolgen wir konsequent diese Aufgabe, um den Zugang zu unserer Technologie weltweit zu steigern.“

Resultate aus dem ersten Modul der Studie wurden in einer monozentrischen Studie in Tübingen, Deutschland, gesammelt und waren Thema einer Studie in Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences [http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/280/1757/20130077.full.pdf+html] im Januar 2013. Die Daten der verbliebenen 20 Studienteilnehmer wurden in einer multizentrischen internationalen Studie, die in ganz Europa und in verschiedenen Einrichtungen in Asien stattfand, erhoben. Zu den Prüfeinrichtungen der multizentrischen Studie gehören das Zentrum für Augenheilkunde, Universität Tübingen, Deutschland; das Department of Ophthalmology, National University Health System, Singapur; das Oxford Eye Hospital und Nuffield Laboratory of Ophthalmology, University of Oxford, Oxford, Vereinigtes Königreich; das Klinikum Stuttgart – Katharinenhospital Augenklinik, Stuttgart, Deutschland; das King’s College Hospital und King’s College London, Denmark Hill, London; das Klinikum Stuttgart – Olgahospital, Stuttgart, Deutschland; die Abteilung für Augenheilkunde, Semmelweis-Universität, Budapest, Ungarn; das STZ Eyetrial, Zentrum für Augenheilkunde, Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland; das Klinikum Dresden Friedrichstadt, Lehrkrankenhaus der Universität, Augenklinik, Dresden, Deutschland; die Li Ka Shing Faculty of Medicine, University of Hong Kong, Hongkong und das Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN), Tübingen, Deutschland.

Quelle:
Retina Implant AG
http://retina-implant.de/en/

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