Kurznachrichten

Pilotstudie zu verbessertem Transplantatüberleben von Hornhäuten

Transplantationen in gefäßfreien Hornhäuten haben eine sehr gute Prognose. Sind jedoch pathologische Blutgefäße in der Hornhaut vorhanden, steigt das Abstoßungsrisiko von 10 auf über 50 Prozent. Hierfür gibt es bisher noch keine gute Therapie oder Prävention. Ein neuer vielversprechender Ansatz ist die Modulation des Immunsystems der Hornhaut mittels UV-Licht. Um dieses neue Konzept der „lymphangioregressiven Präkonditionierung“ in die Patientenversorgung zu überführen, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine neue multizentrische, prospektive, randomisierte Pilotstudie mit insgesamt drei Millionen Euro über fünf Jahre. Das Zentrum für Augenheilkunde und das ZKS Köln an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät koordinieren die Studie.

Verarbeitung visueller Informationen: Bewegung kann helfen

Das Zusammenspiel von menschlicher Fortbewegung mit zunehmender Bewegungskomplexität und visueller Verarbeitung haben Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund.
(IfADo) mit Hilfe von EEG-Aufzeichnungen genauer untersucht. Sie stellten fest, dass auf Grund der knappen, geteilten kognitiven Ressourcen, die für kognitive und motorische Prozesse zur Verfügung stehen, die Aufgabenleistung abnahm, wenn die Belastung in einem der beiden Bereiche erhöht wurde. Die Gehbewegung hatte aber auch positive Auswirkungen auf die visuelle Verarbeitung. Komplexes Gehen verringert die für eine effiziente Informationsverarbeitung verfügbaren Aufmerksamkeitsressourcen, während ungestörtes Gehen die Effizienz der Informationsverarbeitung im Vergleich zum Stehen erhöht.

DOG: Zunahme von Medikamenten-Engpässen in der Augenheilkunde

Die Liefer- und Versorgungsengpässe von Medikamenten und Medizinprodukten sind in den vergangenen Jahren in Deutschland angestiegen, auch in der Ophthalmologie. Medikamente für wichtige Behandlungen können teils nur verspätet oder vereinzelt auch gar nicht geliefert werden, kritisieren Experten und Expertinnen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Die Folgen sind erhöhte Kosten, eine verzögerte Behandlung und teilweise ernsthafte Verschlechterungen des Gesundheitszustandes. Gründe für die Engpässe sind Verlagerungen der Medikamentenproduktion ins Ausland sowie pandemiebedingte Probleme der Produktion und Lieferketten. Die DOG fordert eine verstärkte Eigenproduktion von Medikamenten in Deutschland und Europa.

Medikamentenstudie zur Progressiven Supranukleären Blickparese

Eine aktuelle Studie untersucht die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer neuartigen Therapietechnik zur Behandlung der Progressiven Supranukleären Blickparese (PSP). Mit dem Ziel, das Fortschreiten dieser Erkrankung des Nervensystems zu verlangsamen, wird ein kurzes Stück Nukleinsäure in das Nervenwasser verabreicht. Sie soll in den betroffenen Hirnzellen dem krankheitsauslösenden Protein entgegenwirken. Der erste Patient hat bereits im Frühjahr die erste Injektion erhalten, weitere Studienteilnehmende können aufgenommen werden. Die Phase-1-Studie wird von Professor Dr. Thomas Gasser und PD Dr. Kathrin Brockmann am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen geleitet.

Aus den Augen, schnell aus dem Sinn

Unser Sehvermögen ist im Bereich der Sehgrube, der Fovea centralis, am schärfsten. Paradoxerweise können wir diesen Teil des Gesichtsfeldes extrem schlecht aus dem Kurzzeitgedächtnis abrufen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Professor Dr. Ziad Hafed und seinem Team vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und dem Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften der Universität Tübingen. Die neuen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sind sowohl für das medizinische Verständnis von Erkrankungen als auch für die technologische Anwendung interessant. Die Forschenden haben ihren Befund in der Fachzeitschrift PNAS publiziert.

Sommerurlaub: Wie man die Augen vor Schäden durch UV-Strahlung schützt

Die Sommerferien beginnen und damit auch die Reisezeit. Viele Familien machen sich auf den Weg ans Meer, ins Grüne oder in die Berge. Doch Vorsicht: Wer sich ungeschützt in die Sonne begibt, riskiert gutartige und bösartige Erkrankungen am Auge, die bis zum Sehverlust führen und das Leben bedrohen können. Besonders empfindlich für Schäden durch UV-Strahlung sind die Augen von Kindern und Jugendlichen, warnen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Sie klären auf, wie man sich richtig verhält, worauf bei UV-Index und Sonnenbrille zu achten ist und welchen Einfluss die Umgebung hat.

„Sehbehindertensonntag“ – bundesweiter Aktionsmonat startet am 1. Juni

Viele Menschen mit Sehbeeinträchtigung möchten ihre Behinderung nicht nach außen tragen. In Kirchengemeinden fehlt es deshalb oft an Bewusstsein für dieses Thema und sehbehinderte Menschen stoßen auf Probleme, die teilweise mit ganz einfachen Mitteln und einem klärenden Gespräch aus dem Weg zu räumen wären. Hier setzt ein Bündnis aus Kirchen und Selbsthilfe mit dem Projekt „Sehbehindertensonntag“ an. Vom 1. bis zum 30. Juni finden neben zahlreichen thematischen Gottesdiensten vielfältige Aktionen statt.

Im Pool oder See besser auf Kontaktlinsen verzichten

Die Temperaturen steigen, die Freibäder öffnen und Pools und Seen laden zum erfrischenden Bad ein. Doch wer Kontaktlinsen nutzt, sollte die Haftschalen beim Schwimmen nicht tragen und den Kopf besser über Wasser halten, rät ein Experte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) zum Auftakt der Badesaison. Denn Kontaktlinsen sind das größte Risiko für eine Hornhautentzündung mit Akanthamöben – und dieses Risiko wird durch Schwimmen noch einmal gesteigert, wie eine neue Langzeitstudie aus Österreich bestätigt. Die parasitären Einzeller tummeln sich bevorzugt in abgestandenem Wasser, kommen aber auch in Leitungswasser vor.

Notfall Netzhautablösung: Kurzsichtige bleiben auch nach Laser-Behandlung besonders gefährdet

Löst sich die Netzhaut des Auges ab, handelt es sich um einen Notfall, der sofort augenärztlich behandelt werden muss. Kurzsichtige Menschen sind besonders häufig davon betroffen – auch nach einer operativen Beseitigung der Kurzsichtigkeit. Warum Lasern oder Linsentausch nicht vor der Gefahr der Netzhautablösung schützen, auf welche Warnzeichen alle Kurzsichtigen achten sollten und welche Behandlungen helfen, erklärt ein Experte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Diabetes? Ab in die Augenarztpraxis!

Für Menschen mit Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, sind regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig, damit Folgekrankheiten am Auge früh erkannt und Sehminderungen verhindert werden können. Doch bis zu 50 Prozent der Menschen mit Diabetes erhalten bisher kein Screening; das geht aus Untersuchungen von Krankenkassen hervor. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und die Initiativgruppe zur Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen (IFDA) fordern verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung und Schulung der Betroffenen.