BVA warnt eindringlich vor Anwendung eines „Wundermittels“ am Auge
Ein als Im wird ein Mittel mit der Bezeichnung angepriesen. Prof. Dr. Norbert Schrage vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands warnt ausdrücklich vor der Verwendung des des Produktes „Miracle Mineral Supplement“ (MMS), das in jüngster Zeit im Internet und bei Workshops als „Wundermedizin“, unter anderem auch zur Anwendung am Auge angeboten werde. „Die verkaufte Lösung enthält 28 Prozent Natriumhypochlorit. Sie darf keinesfalls auf die Augen getropft werden. Wenn es zum Augenkontakt kommt muss das Auge sofort ausgespült werden, Es drohen sonst Verätzungen der Augen mit einem erheblichen Erblindungsrisiko.“
Es soll ein Wundermittel sein, das Malaria, Autismus, Krebs, AIDS und auch Demenz heilt – vor allem aber enthalte es eine Substanz, die sich sonst in Bleich- und Desinfektionsmitteln findet, erklärt der BVA. Seit einigen Tagen gebe es immer wieder Medienberichte über Verkaufsveranstaltungen für MMS in Deutschland. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe bereits Ende Mai auf die fehlende Zulassung als Arzneimittel und auf die Gefahren, die von MMS ausgehen, hingewiesen.
Verätzung der Augenoberfläche
„Die Anwendung dieses Mittels am Auge ist mehr als Unsinn“, stellt Prof. Schrage klar: „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird die Augenoberfläche schon beim Einträufeln von nur zwei Tropfen verätzt.“ Die Konzentration der Natriumhypochloritlösung in MMS ist vergleichbar mit der in Haushaltsreinigern, auf deren Verpackung stets die klare Warnung steht: „Augenkontakt vermeiden. Falls das Produkt in die Augen gerät, diese gründlich mit Wasser ausspülen.“
Verabreichung an Kinder ist Misshandlung
Prof. Schrage verweist auf den Bericht des Magazins „Kontraste“, demzufolge das Jugendamt der Stadt Monheim bereits eingegriffen hat, nachdem Eltern ihren Kindern MMS verabreicht hatten. Sollten in Augenarztpraxen solche Fälle bekannt werden, „empfehlen wir die sofortige Einweisung des Kindes in eine Kinderklinik mit dem Hinweis auf Kindesmisshandlung per Telefon an die aufnehmende Ambulanz“, schließt der Augenexperte.
Quelle:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands
http://www.augeninfo.de