Biosynthetische Hornhaut zeigt gute Ergebnisse
Nach einer frühen klinischen Studie schwedischer Wissenschaftler konnten einige Patienten mit fortgeschrittenem Keratokonus oder starker Hornhauttrübung erfolgreich mit einer biosynthetischen Kornea versorgt werden: Zwei Jahre nach Transplantation hatten sechs von zehn Patienten einen befriedigenden Visus erreicht. Die Ergebnisse der Studie wurden in Science Translational Medicine (2010; 2) veröffentlicht.
Die Wissenschaftler um Dr. May Griffith, Integrative Regenerative Medicine Centre, Linköping University, hatten bereits vor zehn Jahren gemeinsam mit dem Ottawa Hospital Research Institute, Kanada, mit den Forschungsarbeiten zu einer biosynthetischen Kornea unter Verwendung eigens hergestellten Kollagens begonnen. Inzwischen stellt die kalifornische Firma Fibrogen menschliches Kollagen auch rekombinant her. Dies wurde eingesetzt zur Entwicklung der biosynthetischen Kornea, die von Dr. Per Fagerholm, Ophthalmologe an der Linköping University, vor zwei Jahren implantiert wurde und nach Angaben der Wissenschaftler vielversprechende Ergebnisse zeigt: Die zehn Patienten litten entweder unter fortgeschrittenem Keratokonus oder unter starker Hornhauttrübung und erhielten jeweils an einem Auge das biosynthetische Korneatransplantat. Die Transplantate wurden langsam von den Zellen des Patienten besiedelt, es konnte bereits frühzeitig auf Steroide verzichten werden, auch kam es zu keinen Einsprossungen von Blutgefäßen. Die biosynthetische Hornhaut wurde berührungsempfindlich und entwickelte einen normalen Tränenfilm.
Bei sechs der zehn Patienten verbesserte sich der Visus soweit, dass mit einer ergänzenden Kontaktlinsenversorgung die Ergebnisse des biosynthetischen Transplantates der einer konventionellen Hornhauttransplantation vergleichbar seien, berichten die Wissenschaftler.