Autor: Ulrike Lüdkte

Optogenetische Gentherapie lässt Erblindeten partiell wieder Sehen

Neu veröffentlichte klinische Daten zeigen erstmals, dass optogenetische Methoden einem erblindeten Menschen eine gewisse Sehfähigkeit zurückgeben können. Dieser Erfolg sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung von Gentherapien für erbliche Erkrankungen von Lichtrezeptor-Zellen – und zwar unabhängig von den Mutationen, die diese Erbkrankheiten verursachen, teilt das Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) mit.

AMD: Publikation fordert neue Sichtweise auf die AMD

Ein Team internationaler Wissenschaftler plädiert für einen Paradigmenwechsel im Verständnis und in der Erforschung von dringend benötigten Behandlungsmöglichkeiten für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD). Auf die aktuelle Veröffentlichung in „Nature Reviews Disease Primers“ macht das John A. Moran Eye Center, University of Utah, Salt Lake City, Utah, USA, aufmerksam.

BDOC: Abrechnungsempfehlung zur Femtosekundenlaser-Kataraktoperation (FEMCAT)

Da es immer öfter zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit den Kostenträgern über die Abrechnung der Femtosekundenlaser-Kataraktoperation (FEMCAT) kommt, hat der BDOC in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe eine fundierte Abrechnungsempfehlung erarbeitet. Sein Fazit: Die korrekte Abrechnung der FEMCAT lautet a1375 plus a5855.

BMBF-Verbundprojekt Ophthalmo-AI: Kooperative Diagnose- und Therapieunterstützung

Bildgebende Verfahren in der Augenheilkunde sind technologisch so weit fortgeschritten, dass sich Netzhaut- und Gefäßstrukturen im Auge hochgenau zwei-, drei- oder gar vierdimensional darstellen lassen. Das Bildmaterial zu interpretieren und eine Therapieentscheidung abzuleiten, ist jedoch anspruchsvoll und erfordert viel Erfahrung. Behandlungsfehler können fatale Folgen für Patientinnen und Patienten haben. Das kürzlich gestartete Verbundprojekt »Ophthalmo-AI«, koordiniert vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT, will ein intelligentes, interaktives Assistenzsystem für Augenärztinnen und -ärzte mit erklärbarer KI schaffen, um Diagnose- und Behandlungsvorschläge zu machen.

DFG-Förderung für Forschung zum Immunsystem im Auge

Schon länger beschäftigt Forschende die Frage, ob das Auge ein Immungedächtnis hat. Gerade für altersbedingte chronische Erkrankungen der Netzhaut, wie der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), spielt das lebenslange Immungedächtnis möglicherweise eine entscheidende Rolle. Eine neue Forschungshypothese geht davon aus, dass systemische Infektionen oder Allergien an anderer Stelle im Körper zu einem spezifischen Schaden am Auge führen könnten.

Pro Retina: Bundesweite Kampagne „Kenne dein Gen“

Gentherapien bieten Perspektiven für Menschen mit bislang unheilbaren Krankheiten. Dies gilt auch im Bereich von genetisch bedingten Netzhauterkrankungen, die meist zur Erblindung führen. Um auf die Bedeutung der Gen-Analyse und das Potenzial von Gentherapien aufmerksam zu machen, startet PRO RETINA Deutschland e. V. eine bundesweite Kampagne mit dem Motto „Kenne dein Gen“. Die Kampagne wird gefördert vom AOK-Bundesverband.

Forschung: Zellen für Farbinformationen in Mäuseaugen

Forscher der Universitätsmedizin Göttingen haben untersucht, wie Nervenzellen im Auge auf unterschiedliche Farbkombinationen reagieren. In Augen von Mäusen fanden sie spezielle Zellen, die besonders gut auf Kontraste zwischen grünem und ultraviolettem Licht reagieren. Dies könnte die Tiere in die Lage versetzen, den Horizont deutlich wahrzunehmen und als Orientierungshilfe zu verwenden. Veröffentlicht wurden diese neuen Erkenntnisse im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature Communications“.

Covid-19-Impfung: Bei langanhaltenden Kopfschmerzen zum Augenarzt

Nach Impfungen gegen Covid-19 mit dem Vakzin von AstraZeneca sind Fälle von Hirnvenenthrombosen aufgetreten. Ein wichtiges körperliches Anzeichen dieser Impfkomplikation ist eine Stauungspapille, eine Schwellung des Sehnervs, die durch eine Untersuchung des Augenhintergrundes zu erkennen ist. Wer nach einer Impfung mit AstraZeneca unter ungewöhnlich lang andauernden Kopfschmerzen leidet und zu den Risikogruppen gehört, sollte daher sicherheitshalber einen Augenarzt aufsuchen. Dazu rät die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).