Universitätsmedizin Rostock ist neuer Gesellschafter der DGFG

Die Universitätsmedizin Rostock hat ihre Beteiligung an der gemeinnützigen Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) unterzeichnet. Weitere Gesellschafter sind seit 2007 die Medizinische Hochschule Hannover, das Universitätsklinikum Leipzig und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Ziel ist es, alle Patienten zeitnah mit einem Transplantat versorgen zu können.

„Es ist uns ein großes Anliegen, mit diesem Schritt die Gewebespende in Deutschland weiter zu entwickeln“, sagt Harald Jeguschke, Kaufmännischer Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation koordiniere schon seit vielen Jahren die Gewebespende in seinem Haus. Umso mehr freue er sich, künftig den Ausbau der gemeinnützigen Gewebespende in Deutschland gemeinsam mit etablierten Partnern begleiten zu können und Aktivitäten zu bündeln.

Die Gewebemedizin hat in den vergangenen Jahrzenten eine immer größere Bedeutung in der Behandlung von Patienten bekommen. Es werden deutlich mehr Gewebe als Organe transplantiert. Die Transplantation von Augenhornhäuten ist eine der häufigsten Verpflanzungen eines Gewebes beim Menschen. Etwa 6.000 Patienten erhalten pro Jahr allein in Deutschland eine neue Augenhornhaut. Der Bedarf liegt bei etwa 8.000 Transplantaten. Hunderte Patienten profitieren von der Transplantation einer Herzklappe oder eines Blutgefäßes.

„Wir freuen uns, mit der Universitätsmedizin Rostock einen etablierten Partner in Mecklenburg-Vorpommern gefunden zu haben“, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Das Bundesland im Norden gehöre schon heute zu den wichtigsten Spenderegionen der DGFG. „Etwa jeder vierte Gewebespender im Netzwerk kommt gegenwärtig aus Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Börgel. Alle Transplantationsprogramme im Land könnten damit versorgt werden. Umso mehr freue er sich über den Beitritt der Universitätsmedizin Rostock. Auch künftig seien neue Gesellschafter und Kooperationspartner im Sinne eines offenen Netzwerks erwünscht. „Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit regionalen Partnern eröffnen wir der Gewebespende neue Perspektiven“, sagt Börgel. Der Beitritt der Universitätsmedizin Rostock setze ein deutliches Signal in der Region. Alle größeren Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten seit Jahren mit der DGFG zusammen. Mehr als 60 Krankenhäuser und Universitätsklinika in ganz Deutschland unterstützen die Gewebespende im Netzwerk der DGFG durch die Meldung potentieller Gewebespender.

Augenhornhäute, Herzklappen und Blutgefäße werden im Gegensatz zu Organen nicht sofort transplantiert, sondern zuvor in Gewebebanken aufbereitet. 26 Koordinatoren der DGFG betreuen die Gewebespende in den Kliniken vor Ort, führen Gespräche mit Angehörigen und organisieren die Entnahme und den Transport der Gewebe in die Gewebebank. Insgesamt 1.846 Menschen haben im Jahr 2014 im Netzwerk der DGFG Gewebe gespendet. Das sind 70 Spender mehr als 2013.

Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG)
Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland unterstützt. Die DGFG etablierte ein Netzwerk zahlreicher deutscher Kliniken, Gewebebanken und transplantierender Einrichtungen, die ausschließlich im Bereich der nicht-kommerziellen Gewebespende tätig sind. Es ist nach eigenen Angaben das größte deutsche Netzwerk seiner Art auf dem Gebiet der Gewebemedizin. Gesellschafter sind die Medizinische Hochschule Hannover, das Universitätsklinikum Leipzig, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und die Universitätsmedizin Rostock.

Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG)

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