Molekulare Ursachen von Sehkraftverlust

Etwa 17.000 Patienten erblinden in Deutschland jedes Jahr, nahezu 50.000 leiden unter dem teilweisen Verlust ihrer Sehkraft. Wissenschaftler und Mediziner der Universität Regensburg wollen nun in einem interdisziplinären Projekt die molekularen Ursachen erforschen, die zum Verlust der Sehfunktion führen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für das Projekt „Regulation und Pathologie von homöostatischen Prozessen der visuellen Funktion“ umfangreiche Fördergelder und Stellen bewilligt und unterstützt die Universität Regensburg mit etwa 3,1 Millionen Euro für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren.

Ansatzpunkt für die Untersuchungen ist die Beobachtung, dass es bei den am häufigsten zur Erblindung führenden Krankheiten zum Untergang von Nervenzellen in der Netzhaut des Auges kommt. Dieser Zelltod wird vor allem ausgelöst durch das zunehmende Versagen von Hilfssystemen, wie der Durchblutung, dem Augeninnendruck und dem Immunsystem. Diese Systeme halten normalerweise den komplexen Stoffwechsel von Nervenzellen der Netzhaut am Laufen und verhindern so das Absterben von Zellen. Die Forschergruppe „Auge“ untersucht diese Systeme in einem fachübergreifenden Ansatz, um neue Therapiekonzepte für Netzhauterkrankungen zu erarbeiten.

In der interdisziplinären Forschergruppe arbeiten folgende Wissenschaftler: Prof. Dr. Ernst Tamm, Sprecher (Lehrstuhl für Humananatomie und Embryologie); Prof. Dr. Bernhard Weber, stellvertretender Sprecher (Institut für Humangenetik); Prof. Dr. Ludwig Aigner (Klinik und Poliklinik für Neurologie); Prof. Dr. Ulrich Bogdahn (Klinik und Poliklinik für Neurologie); Dr. Rudolf Fuchshofer (Lehrstuhl für Humananatomie und Embryologie); Prof. Dr. Mark W. Greenlee (Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre); Prof. Dr. Horst Helbig (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde); Priv.-Doz. Dr. Thomas Langmann (Institut für Humangenetik); Dr. Andreas Ohlmann (Lehrstuhl für Humananatomie und Embryologie); Priv.-Doz. Dr. Heidi Stöhr (Institut für Humangenetik); Prof. Dr. Olaf Strauß (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde).

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