DOG-Roadmap 2020: Mehr Forschung und Innovation für die Augenheilkunde
Augenärzte erwarten bis zum Jahr 2030 rund 50 Prozent mehr Patienten. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Augenärzte in Deutschland ab. Angesichts dieser Entwicklungen veröffentlicht die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) eine „DOG Roadmap 2020“, um die Ziele und Anliegen der Augenheilkunde und der darin tätigen Ärzte und Forscher langfristig strategisch auszurichten. In der Broschüre legt die Fachgesellschaft zukünftige Aufgaben etwa in der Nachwuchsförderung, Forschung und Weiterbildung fest.
Augenleiden wie Grüner Star, Makuladegeneration und diabetische Retinopathie sind schon heute Volkskrankheiten und bedingen rund drei Viertel aller Erblindungen in Deutschland. Schätzungen zufolge könnten im Jahr 2030 bereits neun Millionen Menschen an einer altersabhängigen Makuladegeneration erkrankt sein. Die Mittel für die Behandlung und Betreuung dieser Patienten werden jedoch immer knapper. „Um die Zukunft der Augenheilkunde aktiv zu gestalten und den Patienten eine optimale, evidenzbasierte Versorgung garantieren zu können, hat die DOG einen langfristigen Projektplan mit konkreten strategischen Zielen erarbeitet“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Schriftführer der DOG aus Bonn.
Dieser sieht unter anderem vor, augenärztlichen Nachwuchs noch stärker als bisher zu fördern und Weiterbildungsangebote bereit zu stellen. „Augenheilkunde muss bereits im Medizinstudium eine wichtige Rolle spielen, um Medizinstudierende an das Fach heranzuführen“, so Holz. Für die Medizinerausbildung formulierte die DOG deshalb bereits ophthalmologische Mindestanforderungen. Darüber hinaus sollten besondere Angebote wie zum Beispiel Kurse zur chirurgischen Ophthalmologie den Lehrplan ergänzen. Mentoring-Programme und Hospitationen könnten den wissenschaftlichen Austausch zusätzlich fördern. Um das Angebot besser zugänglich zu machen, wird die DOG ein zentrales Register für Fortbildungsveranstaltungen einrichten.
Einen Schwerpunkt ihrer Strategie für die Zukunft knüpft die Fachgesellschaft an die besondere demografische Situation in Deutschland: Mit dem Alter der Gesellschaft steigt auch die Zahl der Menschen mit altersbedingten Augenerkrankungen. „Damit wächst auch die ökonomische und soziale Bedeutung dieser Leiden, was es wiederum erforderlich macht, dass wir verlässliche Daten zur Lebensqualität und Versorgung von älteren Patienten systematisch erfassen“, sind sich der Generalsekretär der DOG, Professor Dr. med. Thomas Reinhard sowie der Präsident der DOG, Professor Dr. med. Horst Helbig einig. Die DOG fordert daher eine bessere Unterstützung der Grundlagenforschung, translationalen und klinischen Forschung. „Denn wissenschaftliche Erkenntnisse bilden die Basis für eine bessere Behandlung, mehr Lebensqualität, weniger Sehbehinderungen und Erblindungen“, so Helbig und Reinhard.
Weitere Aufgaben und Ziele, die die DOG in der Roadmap 2020 formuliert, betreffen unter anderem die Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Organisationen. Die 20 Seiten umfassende Broschüre können Interessierte bei der Geschäftsstelle der DOG bestellen oder im Internet unter http://www.dog.org/Publikationen herunterladen.
Literatur:
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, Roadmap 2020, März 2016
Quelle:
DOG
http://www.dog.org