BVA warnt vor Vernachlässigung der ambulanten Versorgung
Die Delegierten des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) tagten am vergangenen Wochenende in Berlin. Der Bundesvorstand positionierte sich bei der Tagung kritisch gegenüber den verschiedenen Gesetzesvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und warnte vor einer massiven Schieflage in der augenärztlichen Versorgung in Deutschland. Insbesondere die ambulante Versorgung werde völlig vergessen, obwohl diese maßgeblich die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Deutschland stemmt. Auch die Ergebnisse der Verhandlungen zum Orientierungspunktwert und die Novelle der Gebührenordnung für Ärzte wurden intensiv mit den Teilnehmenden diskutiert.
Weiterbildung im Fokus
Auf der zweitägigen Versammlung wurde deutlich, dass den Delegierten insbesondere der augenärztliche Nachwuchs in Deutschland wichtig ist. Angehende Augenärztinnen und Augenärzte, die ihre Weiterbildung absolvieren, stehen vor großen Herausforderungen: Die nach §75a SGB V geförderten Stellen für die fachärztliche Weiterbildung in den Praxen und ambulanten Einrichtungen sind in Deutschland limitiert; die augenärztliche Weiterbildungsstellen in den Praxen sind daher massiv begrenzt. „Das derzeitige Konzept und die Finanzierung der Weiterbildung ist nicht zukunftsorientiert und hier braucht es dringend Nachbesserungen und neue Ideen. Die Weiterbildung kann auch eine Chance sein, die Attraktivität der Niederlassung zu steigern und so aktiv zur Nachwuchsgewinnung beitragen“, so der Bundesvorstand.
Neu im Vorstand: Dr. Clemens Flamm
Die Delegierten wählten Dr. Clemens Flamm, 53, als neues Mitglied in den Vorstand. Der niedergelassene Augenarzt engagiert sich seit vielen Jahren im Verband. Seit 2012 hat er den Landesvorsitz in Hamburg inne; bis 2017 fungierte er zudem als stellvertretender Delegierter. Als Mitglied im Expertenkreis Sachkosten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vertritt er seit Januar 2024 die Interessen der Augenärztinnen und Augenärzte. Der BVA-Vorstand begrüßte die Entscheidung der Delegierten und hieß Herrn Dr. Flamm herzlich willkommen. „Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben und die Zusammenarbeit“, so das neugewählte Vorstandsmitglied.
75 Jahre BVA
Der BVA vertritt seit seiner Gründung im Jahr 1950 Berufsinteressen von Augenärztinnen und Augenärzten in Deutschland. Er hält Kontakt zu Stakeholdern in der Politik, zu den Kostenträgern und den Standesorganisationen. So setzt er sich für den Ausbau und Erhalt einer guten augenheilkundlichen Versorgung in Deutschland ein. Im kommenden Jahr gibt es Grund zum Feiern: Dann begeht der BVA sein 75-jähriges Jubiläum.
Quelle: BVA