Autor: Ulrike Lüdkte

Bundesverdienstkreuz für Professor Anselm Kampik

Professor Dr. med. Anselm Kampik wurde für sein außerordentliches Engagement für die deutsche Augenheilkunde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Den Verdienstorden überreichte ihm der bayerische Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich. Anselm Kampik war von 1998 bis 2014 Generalsekretär der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). In dieser Zeit modernisierte und professionalisierte der Münchener Ophthalmologe die Strukturen der Fachgesellschaft und förderte intensiv die nationale und internationale Vernetzung der Augenheilkunde. „Anselm Kampik hat sich in herausragender Weise um die deutsche Augenheilkunde verdient gemacht“, erklärt DOG-Generalsekretär Professor Dr. med. Claus Cursiefen.

BVA rät zu Augenschutz vor UV-Strahlung

Die Tage werden länger, die Sonne scheint – das gute Wetter lockt nach draußen. Doch gerade, wenn der Frühling Fahrt aufnimmt, sollte man vorsichtig sein und sich vor zu starkem Sonnenlicht und der darin enthaltenen UV-Strahlung schützen. Das betrifft nicht nur die Haut, sondern auch die Augen. Darauf weisen Prof. Dr. Ludwig Heindl (Köln) und Priv.-Doz. Dr. Vinodh Kakkassery (Lübeck) hin. Sie waren für den Berufsverband der Augenärzte Deutschlands und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft an der Aktualisierung der aktuellen Leitlinie zur Prävention von Hautkrebs beteiligt.

Erhöhtes Risiko für Kurzsichtigkeit durch Smartphones und Tablets

Mehr als 2,5 Stunden täglich verbrachten deutsche Smartphone-Nutzerinnen und Nutzer im Jahr 2020 an ihren mobilen Endgeräten. Dies geht aus einem aktuellen Report des Datenanalyse-Anbieters App Annie hervor. Die Stiftung Auge betrachtet die Tendenz zur immer intensiveren Handynutzung schon durch Kinder mit Sorge. Denn darunter kann das räumliche Vorstellungsvermögen leiden und es wächst das Risiko, eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln. Die Experten der Stiftung Auge raten, dass Kinder weniger Zeit an Smartphones und möglichst viel Zeit im Freien verbringen sollten.

Bonn: Neues Kompetenzzentrum für medizinische Bildgebung und Bildverarbeitung

Auf Initiative der Augenklinik wurde das Medical Imaging Center Bonn (MIB) am Universitätsklinikum Bonn ins Leben gerufen, teilt die Universität mit. Das Kompetenzzentrum soll eine neue Dachstruktur für Bonner Wissenschaftler bilden, die sich mit der Anwendung von Bildgebung und Künstlicher Intelligenz, also Auswertungsalgorithmen, in der Medizin beschäftigen. Informationen zur Arbeit der verschiedenen im MIB vertretenen Forschungsgruppen finden sich auf der neu erstellten Webseite: http://www.mib-center.de

Glaukom: Neue Erkenntnisse, zukünftige Behandlungsoptionen

Das Verständnis der Mechanismen, die beim Glaukom zum Absterben der retinalen Ganglienzellen und der Sehnervenfasern führen, ist in den vergangenen Jahren erweitert worden. Das eröffnet den Weg zu neuen Behandlungsansätzen, die auf den Schutz des Sehnervs abzielen. Die neuen Erkennisse und zukünftgen Behandlungsoptionen erläuterte Frau Prof. Dr. Verena Prokosch-Willing vom Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln in einer Key Note Lecture zur AAD 2021 online.

Neue Therapieoptionen bei endokriner Orbitopathie

Die endokrine Orbitopathie ist eine Autoimmunkrankheit, die die Betroffenen stark belasten kann. Sie führt zu Entzündungen und Schwellungen in der Orbita. In den meisten Fällen tritt sie zusammen mit einer Fehlfunktion der Schilddrüse, dem Morbus Basedow auf. Die Krankheit kann das Sehvermögen bedrohen und die Lebensqualität vor allem auch durch das verändertes Aussehen der Betroffenen – in den meisten Fällen sind es Frauen – sehr stark beeinträchtigen. Neue Therapieansätze sind in Entwicklung: Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Teprotumumab, ein IGF-1-Rezeptor-Antikörper, im Januar 2020 zugelassen. Die Zulassung in Europa wird erwartet.

BVA-Stellungnahme: „Augenheilkunde in schwierigen Zeiten“

Zum Auftakt der diesjährigen AAD 2021 online, der gemeinsamen Fortbildungstagung vom Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und Deutscher Ophthalmologischer Gesellschaft (DOG), bezog der 1. Vorsitzende des BVA, Dr. Peter Heinz, schriftlich Stellung zur augenärztlichen Versorgung unter den aktuellen Bedingungen und wies darauf hin, dass langfristige Auswirkungen der Pandemie für den Fachbereich nicht absehbar sind. Der Vorsitzende fordert in seiner schriftlichen Erklärung einen rascheren Impfschutz für die niedergelassenen Augenärzte und ihre Praxismitarbeiter sowie eine angemessene Honorierung der Leistungen, insbesondere unter den gegenwärtigen Herausforderungen.

12. März: Weltglaukomtag

Der grüne Star ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in der westlichen Welt, in Deutschland sind etwa eine Million Menschen betroffen. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) am heutigen Weltglaukomtag hin. Um das Fortschreiten des Augenleidens aufzuhalten, werden meistens Augentropfen eingesetzt. Neue Studien belegen, dass eine Laserbehandlung ähnlich wirkungsvoll sein kann wie eine medikamentöse Behandlung. Anlässlich des Weltglaukomtages empfehlen Experten der DOG daher, Lasern als Alternative zu Augentropfen bei einigen Formen des grünen Stares anzubieten, die noch nicht sehr stark fortgeschritten sind. Lasern ist eine Kassenleistung.

Europäisches Doktorandenprogramm „OptiVisT“ in Magdeburg

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) mit der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) ist einer von 26 Projektpartnern in dem interdisziplinären Forschungsverbund OptiVisT – einem europaweiten Zusammenschluss von über 30 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Sehwissenschaften, Technologien und Gesundheit. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, das alltägliche Sehen dieser Menschen durch innovative und umfassende Versorgung zu verbessern. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hoffmann wird dazu an der Universitätsaugenklinik Magdeburg geforscht und in den kommenden vier Jahren zwei von insgesamt 15 Nachwuchswissenschaftler in dem Doktorandenprogramm auf dem Gebiet der Sehforschung und der Augenheilkunde ausgebildet. Das Projekt ist am 1. März gestartet.