Autor: Ulrike Lüdkte

Dr.-Karl-Robert-Brauns-Preis für Augenheilkunde 2016

In ihrer Arbeit „A New Technology for Applanation Free Corneal Trephination: The Picosecond Infrared Laser (PIRL)” stellt das Forscherteam um Stephan J. Linke vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und R. J. Dwayne Miller vom Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) eine Machbarkeitsstudie zur Anwendung des Pikosekunden-Infrarotlasers PIRL für Hornhauttransplantationen vor. Es wurde gezeigt, dass mithilfe des PIRL Schnitte im Hornhautgewebe bei minimaler Schädigung des umliegenden Gewebes ausgeführt werden können. Damit stellt das PIRL-System potentiell eine deutliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Operationsverfahren am Auge dar.

CBM finanziert seit 50 Jahren weltweit Katarakt-OP

Im Jahr 1966 betrat der neuseeländische Arzt Dr. Howard Harper den Operationssaal im Noor Eye Hospital in der afghanischen Hauptstadt Kabul, um die erste durch die Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderte Operation am Grauen Star durchzuführen. Dieser Eingriff markiere den Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte, teilt die CBM mit, denn bis heute, 50 Jahre später, habe die CBM dank ihrer Spenderinnen und Spender weltweit knapp 13 Millionen Katarakt-Operationen finanzieren können und damit blinden Menschen das Augenlicht wieder geschenkt.

Verarbeitung von Sehinformationen

Tübinger Neurowissenschaftler haben entdeckt, wie unser Gehirn visuelle Reize ober- und unterhalb des Horizonts unterschiedlich verarbeitet. Das Forscherteam unter Leitung von Dr. Ziad Hafed vom Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) der Universität Tübingen konnte bei nichthumanen Primaten nachweisen, dass verschiedene Teile des Sichtfeldes im Colliculus superior – einem Teil des Mittelhirns, der bei der visuellen Wahrnehmung und dem Verhalten eine zentrale Rolle spielt – asymmetrisch repräsentiert sind: Für das obere Sichtfeld steht mehr Gehirngewebe zur Verfügung als für das untere. Visuelle Reize oberhalb des Horizonts werden daher schärfer, präziser und schneller verarbeitet: Unser Gehirn trägt sozusagen eine Gleitsichtbrille.

Augenbeteiligung bei Psoriasis

Autoimmunerkrankungen schädigen nicht selten auch die Augen. Beispielsweise bei Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) ist häufig nicht nur die Haut von der Krankheit betroffen. Prof. Dr. Uwe Pleyer vom Berufsverband der Augenärzte Deutschland (BVA), gibt Hinweise, worauf zu achten ist, wenn Psoriasis-Patienten auch an trockenen Augen oder einer Uveitis, einer Entzündung im Augeninneren leiden.

Entspannungsübungen senken Augeninnendruck

Entspannungsübungen helfen Patienten, die unter Glaukom leiden: Studien weisen darauf hin, dass autogenes Training, Hypnose oder Musiktherapie den Augeninnendruck senken, die Durchblutung des Sehnervs verbessern und so den Krankheitsfortschritt bremsen könnten. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) sieht in Entspannungsübungen eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Therapie, keinen Ersatz. Beides sollte deshalb immer in Absprache mit dem Augenarzt und unter professioneller Anleitung erfolgen.

Stiftung Auge empfiehlt Glaukom-Vorsorgeuntersuchung

Die Augenerkrankung Glaukom beeinträchtigt das Sehvermögen und schränkt zusätzlich die Lebensqualität der Betroffenen ein. Das untermauert jetzt eine Untersuchung im Fachblatt Ophthalmology. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund 970 000 Menschen am Glaukom. Bei weiteren 1,2 Millionen ist die Krankheit noch im Frühstadium, sodass sich der Sehverlust aufhalten ließe – vorausgesetzt er wird erkannt. Die Stiftung Auge fordert deshalb bessere Früherkennung und mehr Hilfsangebote, die sehbehinderten Menschen ein eigenständiges Leben ermöglichen.

Sehbehindertentag: Kontraste können Leben retten

Täglich kommt es in Deutschland zu unzähligen Stürzen auf Treppen und laut Statistischem Bundesamt enden davon jedes Jahr mehr als 1.000 tödlich. Häufig passieren Unfälle aus dem einfachen Grund, dass Treppenstufen nicht erkannt werden. Wenn die Stufenkanten sich nicht kontrastreich vom Rest der Stufe abheben, verschwimmt die Treppe zu einer Fläche und wird zur Gefahr. Darauf macht der Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) anlässlich des bevorstehenden Sehbehindertentages aufmerksam.

Netzwerkmodell simuliert Verarbeitung sensorischer Reize in der Sehrinde

Die Neurowissenschaftler Dr. Jens Kremkow und Prof. Dr. Ad Aertsen vom Bernstein Center Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität haben gemeinsam mit einem Team des französischen Centre Nationale de la Recherche Scientifque (CNRS) in Marseille, des CNRS in Gif-Sur-Yvette und der New York State University/USA ein Netzwerkmodell erstellt, das simuliert, wie die Sehrinde sensorische Reize auswertet. Das Modell könnte dabei helfen, die Verarbeitung natürlicher Reize im Sehsystem besser zu verstehen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Frontiers in Neural Circuits“ veröffentlicht