Autor: Ulrike Lüdkte

Floater-Betroffene für Umfrage zu Glaskörpertrübung im Auge gesucht

Glaskörpertrübungen im Auge, auch „Floater“ genannt, beeinträchtigen viele Menschen in der Lebensqualität. Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) lädt Betroffene ein, ihre Erfahrungen in einer Umfrage zu dokumentieren, und will mit den neuen Erkenntnissen die Forschung zu der Entstehung und Therapie von Floatern voranbringen. In der Umfrage werden Erfahrungen der Betroffenen mit ihren eigenen Floatern abgefragt – etwa, wie sich ihr Sichtfeld gestaltet, wie es um die allgemeine Sehqualität steht und wie sich die Symptomatik auf ihren Alltag auswirkt. Aber auch Nicht-Betroffene sind eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen.

Hormonumstellung führt bei vielen Frauen zum „Trockenen Auge“

Im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt ändert sich das Leben jeder Frau: Die Wechseljahre mit ihrer Umstellung des Hormonhaushalts können sich vielfältig auswirken. Neben bekannten Folgen wie Schlafstörungen und Hitzewallungen betreffen die Auswirkungen oft auch die Augen: Zwei von drei Frauen haben in den Wechseljahren Probleme mit trockenen Augen. Prof. Dr. Gerd Geerling, Leiter des Ressorts Trockenes Auge im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V., gibt Tipps, was zu tun ist.

IQWiG: Vorteile eines digitalen Sehtrainings für Kinder nicht ausreichend belegt

Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersuchen derzeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich unter der Federführung des Instituts für Evidenz in der Medizin am Universitätsklinikum Freiburg die Frage, ob Kinder und Jugendliche mit entwicklungsbedingten Sehstörungen von einem aktiven Sehtraining profitieren können. Das IQWiG erbittet Stellungnahmen zu diesem vorläufigen HTA-Bericht bis zum 13. September.

Pilotstudie zu verbessertem Transplantatüberleben von Hornhäuten

Transplantationen in gefäßfreien Hornhäuten haben eine sehr gute Prognose. Sind jedoch pathologische Blutgefäße in der Hornhaut vorhanden, steigt das Abstoßungsrisiko von 10 auf über 50 Prozent. Hierfür gibt es bisher noch keine gute Therapie oder Prävention. Ein neuer vielversprechender Ansatz ist die Modulation des Immunsystems der Hornhaut mittels UV-Licht. Um dieses neue Konzept der „lymphangioregressiven Präkonditionierung“ in die Patientenversorgung zu überführen, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine neue multizentrische, prospektive, randomisierte Pilotstudie mit insgesamt drei Millionen Euro über fünf Jahre. Das Zentrum für Augenheilkunde und das ZKS Köln an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät koordinieren die Studie.

Verarbeitung visueller Informationen: Bewegung kann helfen

Das Zusammenspiel von menschlicher Fortbewegung mit zunehmender Bewegungskomplexität und visueller Verarbeitung haben Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund.
(IfADo) mit Hilfe von EEG-Aufzeichnungen genauer untersucht. Sie stellten fest, dass auf Grund der knappen, geteilten kognitiven Ressourcen, die für kognitive und motorische Prozesse zur Verfügung stehen, die Aufgabenleistung abnahm, wenn die Belastung in einem der beiden Bereiche erhöht wurde. Die Gehbewegung hatte aber auch positive Auswirkungen auf die visuelle Verarbeitung. Komplexes Gehen verringert die für eine effiziente Informationsverarbeitung verfügbaren Aufmerksamkeitsressourcen, während ungestörtes Gehen die Effizienz der Informationsverarbeitung im Vergleich zum Stehen erhöht.

DOG: Zunahme von Medikamenten-Engpässen in der Augenheilkunde

Die Liefer- und Versorgungsengpässe von Medikamenten und Medizinprodukten sind in den vergangenen Jahren in Deutschland angestiegen, auch in der Ophthalmologie. Medikamente für wichtige Behandlungen können teils nur verspätet oder vereinzelt auch gar nicht geliefert werden, kritisieren Experten und Expertinnen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Die Folgen sind erhöhte Kosten, eine verzögerte Behandlung und teilweise ernsthafte Verschlechterungen des Gesundheitszustandes. Gründe für die Engpässe sind Verlagerungen der Medikamentenproduktion ins Ausland sowie pandemiebedingte Probleme der Produktion und Lieferketten. Die DOG fordert eine verstärkte Eigenproduktion von Medikamenten in Deutschland und Europa.

Medikamentenstudie zur Progressiven Supranukleären Blickparese

Eine aktuelle Studie untersucht die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer neuartigen Therapietechnik zur Behandlung der Progressiven Supranukleären Blickparese (PSP). Mit dem Ziel, das Fortschreiten dieser Erkrankung des Nervensystems zu verlangsamen, wird ein kurzes Stück Nukleinsäure in das Nervenwasser verabreicht. Sie soll in den betroffenen Hirnzellen dem krankheitsauslösenden Protein entgegenwirken. Der erste Patient hat bereits im Frühjahr die erste Injektion erhalten, weitere Studienteilnehmende können aufgenommen werden. Die Phase-1-Studie wird von Professor Dr. Thomas Gasser und PD Dr. Kathrin Brockmann am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen geleitet.

Aus den Augen, schnell aus dem Sinn

Unser Sehvermögen ist im Bereich der Sehgrube, der Fovea centralis, am schärfsten. Paradoxerweise können wir diesen Teil des Gesichtsfeldes extrem schlecht aus dem Kurzzeitgedächtnis abrufen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Professor Dr. Ziad Hafed und seinem Team vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und dem Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften der Universität Tübingen. Die neuen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sind sowohl für das medizinische Verständnis von Erkrankungen als auch für die technologische Anwendung interessant. Die Forschenden haben ihren Befund in der Fachzeitschrift PNAS publiziert.

DOG 2021 online: „Schubkraft zur Digitalisierung wurde freigesetzt“

Zum zweiten Mal in Folge hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) ihren Kongress virtuell abgehalten. Die „DOG 2021 online“ fand vom 30. September bis 3. Oktober statt und war nach Angaben der Veranstalter ein großer Erfolg: 2538 Personen schalteten sich von ihren heimischen Rechnern dazu, darunter 2259 Fachteilnehmende. „Wir Augenärzte und Augenärztinnen sind allesamt ein Stück ‚digitaler‘ geworden und können diese Erfahrung auch in Zukunft für unser Fach nutzen“, bilanziert DOG-Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme. Das umfangreiche Programm bot neben Keynote Lectures, Festvorträgen, Symposien und Vortragssitzungen auch einige Extras zur Auflockerung sowie eine digitale Lounge zum informellen Austausch. Alle Sitzungen werden auf der Online-Plattform noch bis zum 5. Dezember 2021 zur Verfügung stehen.